Auszug aus der Taufkirchner Chronik

1148 n.Chr. taucht erstmals der Name Taufkirchen in einer Urkunde des Klosters Weihenstephan auf. Hier ist vermerkt, dass „eine Frau Juditha de Toufkirchen mit Namen“ ihre Tochter dem Kloster übergab und für ihren Unterhalt ein Gut in Taufkirchen übereignet. Weitere Nennungen finden sich später in Verzeichnissen der Klöster Tegernsee und Freising. Die Dorfkirche wird 1315 erstmals in der Matrikel des Fürstbistums Freising erwähnt.
Das Geschlecht der Taufkirchner besaß die Hofmark Taufkirchen mit Westerham, wo es die niedere Gerichtsbarkeit und Abgabenrechte besaß. 1544 verkauften sie ihre Hofmark an Herzog Wilhelm IV. von Bayern und nahmen ihren Sitz in Großhöhenrain bei Feldkirchen-Westerham.
Ein wichtiges historisches Zeugnis ist das Grabmal von Ritter Hilprand.
Auszug aus dem Buch „Taufkirchen  -  gestern – heute –morgen“.
Herausgeber: Gemeinde Taufkirchen
Verfasser: Ernst Kistler, Heimatpflege

Hiltprant der Taufkircher

Hiltprant starb 1381. Sein Sohn Chunrad der Taufkircher hat ihm an der Außenwand der Kirche einen Grabstein setzen lassen. Er zeigt Hiltprant in Ritterrüstung, in der rechten Hand eine Lanze, in der linken ein Wappenschild, darauf ein Löwe, der sich ein Schwert in den Rachen stößt. Darüber der Ritter und seine Gemahlin vor den ecce homo knieend.
Die Umschrift lautet: "Anno domini MCCCLXXXI Hiltprant Tavkircher prima feriavante (festum sancti) Mathei ap (ostoli) (et evangeliste)". Das heißt: Im Jahre des Herren 1381 starb Hiltprant Tavkircher am Freitag vor dem Feste des heiligen Apostels und Evangelisten Matthäus.
Chunrad der Taufkircher hat für seinen Vater Hiltprand, am 5.August 1385 eine "ewige Wochenmeß" gestiftet.
Die Urkunde mit der Bestätigung der Meßstiftung ist uns erhalten. Es heißt dort: "Ich, Chunrad der Techant und Pfarrer zu Häching tue kund ..., daß ich versprochen han, dem Herrn Cunraden, dem Taufkürcher, zu Taufkürchen, eine ewige Wochenmeß ze halten und nach der Mess auf meines lieben Herrn Hilprands deß Tauffkürchers Grab ze gehen und ein Placebo (Gebet für den Verstorbenen) zu sprechen".
Der Pfarrer erhielt dafür die Nutzung von "zway Tagwerch Grasgrundt in seinem Anger gelegen zu Täfkirchen, alß die mit March und Marchstecken außgezeichnet". "Daß ist geschechen zu Sankt Oswaldstag, do man zalet von Christus Gepurt drewzehenhundert Jahr und darnach in dem fünfundachtzigisten Jar".
Die Grabplatte ist heute in der Vorhalle der Kirche St. Johannes zu sehen.
Text: Aus der Festschrift der Gemeinde Taufkirchen vom 25.5.1974

Das Wappen
Die Gemeinde Taufkirchen führt mit Genehmigung des BayStMdI das Stammwappen des ehemaligen Ortsadels, derer von Taufkirchen als Gemeindewappen.
Der Löwe als Wappentier weist auf besondere Tapferkeit hin und die Darstellung eines Löwen, der sich das Schwert in den Rachen stößt, könnte dahin gedeutet werden, dass Angehörige dieses Geschlechts bis zur Selbstaufopferung für Ihren Herzog kämpften.
Dieser Löwe findet sich im Logo des Kulturzentrums der Gemeinde Taufkirchen wieder.